Mit dem Start der
Heilmittelplattform (HMP) macht die Schweiz einen wichtigen Schritt zur besseren Überwachung und Bewältigung von Medikamentenengpässen. «Erstmals ist eine 'end-to-end' digitale Abdeckung des gesamten Prozesses möglich», betont das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) in seiner
Mitteilung.
Die Plattform ersetzt das bisherige System vollständig und erlaubt Pharmaunternehmen, Engpässe und Lieferunterbrüche
ausschliesslich elektronisch zu melden und zu verwalten. Ziel sei ein
effizienter, standardisierter Austausch zwischen Industrie und Behörden – ein wesentlicher Fortschritt angesichts der zunehmenden Belastung durch
Versorgungsprobleme.
Datenstandardisierung und Frühwarnung
Die neue HMP greift auf
Zulassungsdaten von Swissmedic und
Pflichtlagerdaten der Helvecura zu. Diese Datenbasis und die Anbindung an das Informations- und Einsatzsystem «
New Generation» (IES NG) schaffen die Grundlage für ein umfassendes
Bestandsmonitoring, das bis Ende 2026 zum
Frühwarnsystem ausgebaut werden soll.
Ein zentraler Vorteil sei die Flexibilität und Skalierbarkeit, so das BWL – mittelfristig könnten auch Medizinprodukte oder Tierarzneimittel in das System integriert werden.
Zusammenarbeit über Behörden hinweg
Die Entwicklung der neuen Plattform ist Ergebnis einer engen Kooperation zwischen dem BWL, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), armasuisse und der pharmazeutischen Industrie. Besonders betont wird die termingerechte Umsetzung im vorgesehenen Kostenrahmen.
Mit dem Go-Live der ersten Ausbaustufe hat das Bundesamt einen zentralen Auftrag des Bundesrates erfüllt. Bereits
im Januar 2024 hatte dieser entschieden, die seit 2015 bestehende Meldeplattform zu einem leistungsfähigen digitalen Monitoring auszubauen.