Schülerinnen sind gestresster als Schüler

Jeder dritte Jugendliche fühlt sich wegen der ungewissen Zukunft unter Druck.

, 10. Juli 2024 um 09:34
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Gibt es Jugendliche, die für sich behaupten können: «Stress – kenn' ich nicht»? 17,5 Prozent scheinen sich in dieser glücklichen Lage zu befinden. Das geht aus einer Befragung des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg bei 800 Schülerinnen und Schülern hervor.
Erstaunlich ist dabei der grosse Unterschied zwischen den Geschlechtern. Bei den Mädchen fühlen sich nur 8 Prozent stressfrei; bei den Knaben sind es 24 Prozent.
Am meisten Stress verursacht die Schule (66,6 %). Es folgen hoher Zeitdruck, die ungewisse Zukunft (44 %), gestresste Eltern (29,5 %) sowie die eigenen Hobbies (11,5 %).
Bei fast allen Stressfaktoren erleben Mädchen im Vergleich zu Jungen häufiger Stress – teils sogar massiv mehr. Einzig beim Gamen sowie beim Nachgehen von Hobbys haben die Mädchen weniger Stress.
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«Es erstaunt uns, dass junge Menschen offenbar bereits so viel Stress in ihrem Leben erleben», schreibt Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz in einer Medienmitteilung. Besonders unschön sei der Umstand, dass fast ein Drittel der Jugendlichen die Zukunft stresst.
Erhoben wurden die Zahlen im Rahmen von Präventions-Workshops, die von Januar bis Ende Juni 2024 in den Kantonen Bern und Freiburg durchgeführt wurden.
Nach dem Workshop konnten die 823 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler anonym einen Rückmeldebogen ausfüllen. Neben Substanzkonsum-Fragen durften sie erstmals festhalten, was in ihrem persönlichen Leben zu Stress führt. Dazu konnten die Befragten verschiedene Aussagen ankreuzen sowie selbst ergänzen, welche Stressfaktoren sie erkennen und erleben.
Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führt in regelmässigen Abständen Befragungen zur Befindlichkeit der Jugendlichen durch. Im vergangenen Jahr wurden über 1200 Schülerinnen und Schüler danach gefragt, was geschehen müsse, damit es ihnen psychisch und physisch noch besser gehe.
Die Ergebnisse zeigten, dass 49,9 Prozent der Jugendlichen zu viel Stress erleben und es ihnen daher psychisch und physisch nicht so gut gehe. Der hohe Smartphone- sowie Game-Konsum wirke sich bei 32 Prozent der Jugendlichen negativ aus.
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