Nationalrätin wird Präsidentin der Palliativ-Gesellschaft

Sie ist Pflegefachfrau und war Zuger Regierungsrätin. Nun kümmert sich Manuela Weichelt um Medizin am Lebensende.

, 5. Juli 2023 um 13:07
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Die Zuger Grüne-Nationalrätin Manuela Weichelt. | zvg
Manuela Weichelt (55) übernimmt die Leitung der Palliativ-Fachgesellschaft. Zu deren Mitglieder gehören Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzte, Seelsorgende, Freiwillige und weitere Berufsgruppen.

Einst Zuger Regierungsrätin

Manuela Weichelt ist diplomierte Pflegefachfrau, Sozialarbeiterin und Gesundheitswissenschaftlerin. Sie war von 2007 bis 2018 Regierungsrätin im Kanton Zug und sitzt seit 2019 als erste Zuger Nationalrätin (Grüne) im Bundesparlament.
Ihr Engagement begründet Weichelt in einer Mitteilung folgendermassen: Sie wolle sich einsetzen für «die Würde der Menschen, ihre Selbstbestimmung und ihr Recht auf eine bestmögliche Lebensqualität bis ans Lebensende».

Sie fordert mehr Geld und Anerkennung

Ihre Forderungen: «Für die letzte Phase unseres Lebens braucht es ein flächendeckendes ambulantes und stationäres Angebot, eine adäquate Finanzierung, aber auch gut ausgebildete Fachpersonen – und auch die gebührende Anerkennung.»
Manuela Weichelt setzte sich in der Vergangenheit unter anderem gegen Kostenobergrenzen in der Gesundheitsversorgung ein, «weil nicht bezahlte Leistungen logischerweise auch nicht mehr erbracht würden».

«Das ist kein Hilfsberuf»

Und im Zusammenhang mit dem damals diskutierten Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative sagte sie: «Es kann nicht sein, dass im Jahre 2020 die Pflege im KVG immer noch als medizinischer Hilfsberuf eingestuft wird. Wir sind nicht mehr im Mittelalter. (…) Es kann doch nicht sein, dass es eine ärztliche Anordnung braucht, um jemandem zuhause Stützstrümpfe anziehen zu dürfen.»
Weichelt folgt als Präsidentin der Palliativ-Fachgesellschaft auf Marina Carobbio Guscetti, die seit Anfang April Tessiner Staatsrätin ist.
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