Precision Oncology: Neue Zusammenarbeit von Roche und USZ

Es geht um die gemeinsame Nutzung von Daten respektive deren Einsatz im klinischen Alltag.

, 23. Januar 2024 um 09:29
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Symbolbild: Medinside, erstellt mit Midjourney.
Der Basler Pharmakonzern Roche geht eine neue Forschungs-Kooperation mit dem Universitätspital Zürich und der Universität Zürich ein. Dabei befassen sich die Partner gemeinsam mit Real World Data respektive mit deren Einsatz im klinischen Alltag.
Worum geht es? Der Wert von Daten aus Gesundheitsakten beziehungsweise die dortigen Informationen zu Krebsarten, molekularen Profilen, Behandlungen und Ergebnissen ist unbestritten. Doch solche Daten liegen selten in skalierter und strukturierter Form vor. Also werden sie schlecht genutzt.
Das neue Projekt will nun herausfinden, wie solche Daten strukturiert werden können – und wie man sie dann in nützliche Berichte umwandeln kann. Ziel ist es, am Ende zu einer besseeren datengestützten Entscheidungsfindung zu kommen.

Erste Patienten aufgenommen

Die öffentlich-private Partnerschaft von USZ, UZH und Roche nennt sich Precision Oncology Program; sie wird von den Parteien gemeinsam entwickelt und kofinanziert. Die ersten Patienten wurden bereits aufgenommen, teilt Roche mit. Erste Ergebnisse sind bis Ende 2024 zu erwarten.
«Krebs ist eine sehr heterogene Krankheit», sagt Andreas Wicki vom Comprehensive Cancer Center Zürich. «Dies schränkt die Verallgemeinerbarkeit von Daten aus kontrollierten Studien ein.». Die geplante strukturierte Erfassung könnte helfen, Patienten besser zu behandeln, «weil wir mehr Informationen über sehr spezifische klinische Situationen haben. RWD könnten daher in Zukunft eine wichtige Informationsquelle zur Unterstützung von Behandlungsentscheidungen in der Krebsbehandlung werden.»

Ökosystem für Daten

Ein allgemeines Ziel ist es, herauszufinden, wie die onkologische Versorgung in der Schweiz von einem einfacheren Zugang, der Integration und dem Austausch grösserer und stärker personalisierter Datensätze im klinischen Umfeld profitieren kann. Dabei werden demografische, klinische und genomische Daten von einzelnen Patienten am USZ mit anderen verfügbaren Datensätzen verglichen. Diese Datensätze beschreiben beispielsweise, wie andere vergleichbare Patienten behandelt wurden und wie deren Behandlungserfolg war. Die entsprechenden Berichte werden dann ans USZ weitergeleitet.
Roche möchte damit am Ende ein Ökosystem für Gesundheitsdaten schaffen, in dem Real World Data ausgetauscht werden können. Solch ein Ökosystem würde die Generierung und Nutzung von klinischen Routinedaten unterstützen, um Erkenntnisse zu gewinnen, die eine personalisierte Entscheidungsfindung für eine bessere Patientenversorgung ermöglichen.
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