Wer in der Pflege arbeitet, schläft eher besser

Eine internationale Studie deutet an, dass es unter dem Pflegepersonal eher weniger Schlafstörungen gibt als in der Durchschnittsbevölkerung.

, 16. Dezember 2016 um 13:40
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Dass der Schichtbetrieb und die psychische Belastung des Pflegeberufs bis ins Bett nachwirkt, gilt ja fast schon als selbstverständlich. Es gab auch schon einige wissenschaftliche Studien, welche Schlafstörungen beim Pflegepersonal untersuchten und auch festmachen konnten.
Heraus kam etwa, dass es Korrelationen mit der Ausbildung gibt – wer ein höheres Pflegediplom hat, schläft eher besser. Oder heraus kam, dass sich je nach Arbeitsschicht eher Symptome der Übermüdung oder Einschlafstörungen häufen (siehe etwa hierhier und hier). 
Eine Gross-Studie aus Taiwan ging nun der Frage nach, wie sehr sich die Schlafprobleme bei Nurses im Verlauf des Jahres entwickelten: Gab es saisonale Schwankungen?


Dabei verglichen die Forscher die Daten beziehungsweise ambulanten Arztbesuche von über 7'600 Personen – nämlich von Pflegefachleuten sowie der allgemeinen Bevölkerung. 
Das erste Ergebnis war nicht weiter erstaunlich: Alle hatten im Winter weniger Vorfälle wegen Schlafstörungen als in den drei anderen Jahreszeiten. 
Eher unerwartet dann ein andere Einsicht: Bei den Nurses wurden unterdurchschnittlich häufig Schlafprobleme festgemacht. In allen Jahreszeiten wiesen sie weniger Arztbesuche wegen sleep disorders auf als die Gesamtbevölkerung.
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