So werden schwangere Ärztinnen diskriminiert

Eine Oberärztin wehrt sich mit Erfolg. Die bestehende Praxis wird angepasst - zumindest in Zürich.

, 21. Dezember 2018 um 11:00
image
  • spital
  • diskriminierung
  • praxis
  • vsao
Auch Oberärzte und Oberärztinnen werden immer öfters befristet angestellt. Dies obschon sie nicht mehr in Ausbildung sind. Das sorgt bei den Betroffenen grundsätzlich für wenig Planungssicherheit - kann aber auch konkrete negative Folgen haben. Wenn Frauen schwanger werden und die befristete Anstellung vor der Geburt endet, drohen sie nach der Geburt ohne die Leistungen der bruflichen Mutterschaftversicherung dazustehen. So war das auch an den beiden Stadtzürcher Spitäler. Eine Oberärztin des Triemlispitals hat sich mit der Unterstützung des Verbands der Spitalärzte Zürich (VSAO) gegen diese Praxis gewehrt. Die Fachstellen für Gleichstellung von Stadt und Kanton Zürich gaben ihr Recht. Es handle sich um eine indirekte Diskriminierung.
Praxis geändert
Die Stadt Zürich hat inzwischen reagiert: Der zuständige Stadtrat, Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP), hat eine Praxisänderung an den beiden  Stadtspitälern Triemli und Waid angeordnet. Bei einer Schwangerschaft werden befristete Anstellungen automatisch bis zum Ende des Mutterschaftsurlaubs verlängert, wie der «Tages Anzeiger» schreibt. Die Neuerung freut den VSAO. Es gebe jedoch weiterhin Spitäler, Institutionen und private Arbeitgeber, bei denen es noch keine solche Regelung gäbe.
Existieren bei Ihrem Arbeitgeber, Ihrer Institution Regelungen, wenn befristet angestellte Mitarbeiterinnen schwanger werden? Schreiben Sie uns an info@medinside.ch
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

image

Sofortige Erweiterung von Herzkranzgefässen nach Infarkt bietet klare Vorteile

Die Ergebnisse einer neuen Studie des Universitätsspitals Zürich könnten nicht nur die klinische Praxis beeinflussen, sondern auch volkswirtschaftliche Auswirkungen haben.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.