Am kurz vor der Fusion mit dem Basler Unisspital stehende Kantonsspital Baselland (KSBL)
geht es turbulent zu und her. Aktuellste Episode: Das neue Führungsorganigramm sorgt in der Ärzteschaft für Verärgerung. Kaderärzte wandten sich deshalb mit einem anonymen Schreiben an die
«Schweiz am Wochenende». Sie schrieben: «Im KSBL wurden die Co-Chefärzte, stellvertretenden Chefärzte und alle Leitenden Ärzte ohne Vor- oder Nachinformation bereits im Juni 2018 heimlich degradiert. «
Beigelegt hatten die Ärzte laut dem Zeitungsartikel eine Liste aus dem spitaleigenen Intranet. Auf dieser ist das gesamte Spitalkader in Oberes, Mittleres und Unteres Kader eingeteilt. Von der Ärzteschaft sind nur die Chefärzte Teil des Oberen Kader, ihre Stellvertreter sowie die Leitenden Ärzte gehörend zum Mittleren Kader - Oberärzte sind dem Unteren Kader angegliedert. Vielen Ärzten stösst dies sauer auf.
«Es geht auch um den Stolz der Ärzte»
Dies obschon bisher gar keine solche Einteilung existierte; es handelt sich deshalb nicht um eine effektiven Degradierung. Gemäss dem anonymen Schreiben stören sich Ärzte aber daran, dass vergleichsweise viele nichtärztliche Kaderangestellte ins Obere Kader eingeteilt sind. Dazu gehören etwa die Leitungsposten Pflegedienst, Pharmazie, Kommunikation, Rettungsdienst, Hauswirtschaft, Zentralwäscherei, Logistik, Support und Zentralwäscherei.
Der CEO des KSBL sagt der «Schweiz am Wochenende»: Es gehe nicht zuletzt um den Stolz der Ärzte. Dies habe man ihm auch so gesagt. Die Ärzte könnten nicht akzeptieren, dass beispielsweise der Leiter des Rettungsdienstes im Organigramm oberhalb von leitenden Ärzten stehe. Dies obschon im Rettungsdienst 40 Ärzten zu führen seien, währen ein leitender Arzt nur fünf bis zehn Personen vorstehe.
Das Spital versichert, dass die versprochene Besitzstandwahrung für die Ärzte im Rahmen der Fusion eingehalten werde.