Pflege-Notstand setzt Schaffhausen unter Druck

Der Kantonsrat beschloss einstimmig, dass Schaffhausen dem Pflegenotstand aktiver entgegenwirken muss – mit Wieder- und Quereinstiegs-Modellen.

, 1. März 2022 um 13:52
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Am 12. April 2021 gelangte Regula Salathé (EVP) mit einem Postulat an den Kantonsrat Schaffhausen. Ihre Forderung: 
«Der Regierungsrat wird eingeladen, dem akuten Pflegenotstand entgegen zu wirken, indem er mit attraktiven Wiedereinstiegs- und Quereinstiegsmodellen sowie Unterstützungsangeboten günstige Voraussetzungen für die Gewinnung von dringend benötigtem Fachpersonal im Pflegebereich schafft.»
Nun hat der Kantonsrat an seiner dritten und vierten Sitzung von gestern Dienstag beschlossen, dem Pflegenotstand aktiver als bisher entgegenzuwirken: Mit 50 zu 0 Stimmen überwies das Parlament das Postulat von Regula Salathé mit «wehenden Fahnen» , wie die «Schaffhauser Nachrichten» schreiben. 
Der Regierung wird damit dazu verpflichtet, den Wiedereinstieg  von dringend benötigten Pflegefachleuten mit attraktiven Modellen zu fördern und auch Quereinsteiger für den Beruf zu motivieren. 
«Ein Wiedereinsteigerkurs für Pflegefachkräfte HF ist notwendig und es ist zu prüfen ob diese Kosten vollumfänglich vom Kanton gedeckt werden sollen», wird Salathé zitiert. Doch auch für die dreijährige Ausbildung von Quereinsteigerinnen müsse man Anreize schaffen, indem das Lohndefizit mit kantonalen Ausbildungsbeiträgen ausgeglichen würden.
Trotz Zustimmung kritisierte die bürgerliche Seite, dass die Akademisierung in Pflegeberufen ansteige und damit für viele Betriebe wie Heime und die Spitex auch der Ausbildungsaufwand erheblich zunehme. Der Druck werde auch trotz Pflegeinitiative rapide wachsen, weil das Personal bald nicht mehr so einfach «importiert» werden könne, so die links-grüne Seite.
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