Impfung: «Kantone müssen in die Bresche springen»

Das empfiehlt die GDK. Nachdem die Krankenversicherer nicht bereit sind, die geltende Pauschale zu verlängern, sollen die Kantone mit acht Franken einspringen.

, 20. September 2021 um 14:55
image
«Die Kantone unternehmen derzeit grosse Anstrengungen zur Steigerung der Impfbereitschaft. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Arztpraxen, die Impfungen gegen Covid-19 durchführen und die Patientinnen und Patienten informieren und motivieren. Für diesen Beitrag zur Krisenbewältigung sollen die Praxen angemessen entschädigt werden», schreibt die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK in ihrer Mitteilung. Das Problem ist, dass Krankenversicherer nicht bereit sind, die geltende Pauschale von Franken 24.50 pro Impfakt über Ende September hinaus zu verlängern. Für die GDK ist klar: «Deshalb müssen nun die Kantone in die Bresche springen.»
Auf die geltende Pauschale hatten sich die GDK und die Einkaufsgemeinschaften der Versicherer zunächst bis Mitte Jahr und dann bis Ende September geeinigt. Auf eine Verlängerung bis Ende Jahr konnten sich die Tarifvertragspartner nicht mehr einigen. Ab Anfang Oktober kommt deshalb ein Tarif von Franken 16.50 zur Anwendung.  «Diese Vergütung ist nicht kostendeckend und dürfte viele Arztpraxen zum Ausstieg aus der Impfkampagne bewegen», mahnt die GDK.  

Kantone sollen acht Franken bezahlen

Der Vorstand der GDK empfiehlt deshalb den Kantonen, die Differenz von acht Franken  zu decken. Der Entscheid obliegt den einzelnen Kantonen. Viele Kantone sehen schon heute einen höheren Tarif für Impfungen in Arztpraxen vor. «Das zeigt, dass auch die geltende Pauschale von Franken 24.50 die Kosten nicht zu decken vermag. Der finanzielle Aufwand für die Zusatzfinanzierung muss den gesamtwirtschaftlichen Kosten gegenübergestellt werden, die ein Ausstieg vieler Arztpraxen aus der Impfkampagne nach sich ziehen würde. Denn die Arztpraxen sind und bleiben ein wichtiger Pfeiler dieser Kampagne», so die GDK. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Hört auf mit dem Begriff ‚Long Covid‘»

Natürlich gibt es das Syndrom. Aber laut einer neuen Studie unterscheidet es sich nicht von anderen postviralen Leiden.

image

Ärzte in der Krise: Immer mehr suchen Unterstützung

Zu viel Arbeit, Burn-Out, Angst, Selbstzweifel und Depression: Das sind die fünf Hauptgründe für Ärzte und Ärztinnen, sich Hilfe bei der Remed-Hotline zu holen.

image

Berner Zeitungen verletzten Privatsphäre einer Ärztin

Ein Artikel in den Berner Medien enthielt zu viele Details über eine verurteilte Ärztin. Der Pressrat gab deshalb den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD) recht.

image

EPD: Verschnaufpause für Ärztinnen und Ärzte

Die Anschlusspflicht für Ärztinnen und Ärzte ans EPD soll erst mit der grossen Revision eingeführt werden.

image

USA: Milliardärin befreit Medizinstudenten von Studiengebühren

Am Albert Einstein College of Medicine in New York lernen die Medizinstudenten ab sofort gratis. Dank einer Milliardenspende.

image

Der IV fehlen die Ärzte – weil niemand dort arbeiten will

Schlechtes Image, andere Kultur: Deshalb hat die IV so grosse Mühe, genug Ärzte und Ärztinnen für die IV-Abklärungen zu finden.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.