Darf das Spital Linth einen Hockey-Club sponsern?

Das Sportsponsoring des Spitals Linth steht in der Kritik. Darf es Geld für Sponsoring ausgeben, wenn die Zukunft der St. Galler Spitäler so ungewiss ist?

, 11. Dezember 2019 um 15:54
image
  • spital
  • spital linth
Wie es mit den St. Galler Spitälern weitergeht, ist ungewiss: Die Regierung will die Standorte in Altstätten, Walenstadt und Wattwil schliessen. Und im Spital Linth hat kürzlich das ganze Orthopädie-Team gekündet, wie Medinside hier berichtete.
Ein Leistungsabbau am Spital drohe nicht, versicherte zwar Spitaldirektor Urs Graf. Trotzdem werfen die drei St. Galler CVP-Kantonsräte Mathias Müller, Michael Schöbi und Thomas Warzinek in einem Vorstoss im Parlament die Frage auf: Ist es nicht ziemlich unsensibel, wenn in solchen Zeiten das Spital Linth den Eishockeyclub Rapperswil-Jona Lakers sponsert?

Spital betreut und behandelt die Spieler

Das Spital ist der medizinische Partner des Clubs. Die Linth-Ärzte betreuen die Spieler der Mannschaft. Das Spital sorgt auch für Abklärungen und Therapien. Die Einwände der Kantonsräte kann der Spitaldirektor Urs Graf laut einem Bericht des «St. Galler Tagblatts» nicht nachvollziehen.
Die Spitäler stünden in Konkurrenz zueinander und müssten entsprechend grosse Anstrengungen für Werbung erbringen. Im Raum Rapperswil-Jona gibt es neben dem Spital Linth auch das Spital Männedorf, das Spital Wetzikon, und Rosenklinik Rapperswil.

Regierung macht den Spitäler keine Auflagen fürs Sponsoring

Auflagen für die Sponsoring-Tätigkeiten der Spitäler gibt es laut der St. Galler Gesundheitsdirektorin Heidi Hanselmann keine. Doch wenn Spitäler viel Geld in die Werbung stecken, regt sich immer häufiger Missmut. Denn letztlich zahlen die Patienten dafür. Auch die Spitäler Waid und Triemli kamen kürzlich in die Kritik, weil sie trotz Defizit eine Werbekampagne finanziert haben, wie Medinside hier berichtete.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Freiburger Spital erwartet Verlust von fast 30 Millionen Franken

Höhere Lohnkosten und die Inflation verschärfen die Lage am HFR. Viele Investitionen liegen 2024 nicht drin.

image

CHUV schafft Spezialprogramm für Patienten mit Autismus

Mit einer spezifischen Betreuung und angepassten Wegen sollen beide Seiten entlastet werden – die Patienten wie das Personal.

image

Kantonsspital Aarau holt Chef Neuroradiologie aus St. Gallen

Pasquale Mordasini übernimmt die vakante Chefarzt-Position im November.

image

Viktor 2023: «Ich freue mich auf die Bekanntgabe der Gewinner»

Hirslanden-CEO Daniel Liedtke ist in der Jury des Viktor Awards, zugleich unterstützt die Spitalgruppe die Aktion bereits zum zweiten Mal. Weshalb, sagt er im Interview.

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

image

LUKS Luzern: Neuer Leiter des Radiologie-Zentrums

Alexander von Hessling ist seit 2015 am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS und hat die Sektion für Neuroradiologie aufgebaut.

Vom gleichen Autor

image

Bedrohtes Spital geht langsam wieder in Normalbetrieb

Eine 65-Jährige verschanzte sich mit einer Schreckschusswaffe in einem Aachener Spital. Die Verantwortlichen sind «zutiefst erschüttert».

image

Ärzte in der Krise: Immer mehr suchen Unterstützung

Zu viel Arbeit, Burn-Out, Angst, Selbstzweifel und Depression: Das sind die fünf Hauptgründe für Ärzte und Ärztinnen, sich Hilfe bei der Remed-Hotline zu holen.

image

Gefragter Aarauer Frauenarzt macht sich selbständig

25 Jahre lang war Dimitri Sarlos an der Frauenklinik des Kantonsspitals Aarau angestellt. Im Oktober eröffnet der Chefarzt eine eigene Praxis.