EU gibt Novartis grünes Licht für Kisquali gegen Brustkrebs im Frühstadium

Der Wirkstoff Ribociclib soll insbesondere Patientinnen helfen, bei denen das Risiko besteht, dass sie einen Rückfall erleiden.

, 27. November 2024 um 10:31
image
Der Novartis-Pavillon auf dem Campus in Basel. | PD
Künftig können Ärzte und Ärztinnen in der EU fast doppelt so viele Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium mit dem Novartis-Medikament Kisquali behandeln.
Das Mittel hat von der Europäischen Kommission eine entsprechende Zulassung erhalten: Es wurde für die Behandlung von Patientinnen im Frühstadium mit einem hohen Rückfallrisiko zugelassen, teilte Novartis mit.
Studiendaten haben ergeben, dass der Wirkstoff Ribociclib in Kombination mit einer Antihormontherapie einen klinisch bedeutsamen Vorteil bei den Überlebenschancen der Patientinnen aufweist.

Gynäkologe: «Neue Option»

«Die Erweiterung des Behandlungsspektrums für HR+/HER2-Brustkrebs im Frühstadium um eine neue Option ist eine ermutigende Nachricht für Ärzte und ihre Patientinnen – auch für Patientinnen mit knotennegativer Erkrankung und zusätzlichen Risikofaktoren», kommentiert Michael Untch, Professor und Leiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Direktor des Interdisziplinären Brustkrebszentrums am Helios Klinikum in Berlin.
Ribociclib könne nun vielen Patientinnen helfen, bei denen das Risiko bestehe, dass sie einen Rückfall erleiden. Bisher kehrt laut Novartis bei mehr als einem Drittel der Patientinnen, bei denen Brustkrebs im Stadium II und III diagnostiziert wird, der Krebs langfristig zurück, häufig als unheilbare fortgeschrittene Erkrankung.
News zu Medikamenten und pharmazeutische Entwicklungen: med-drugs hält Sie auf dem Laufenden.

  • medikamente
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image
Die Rechtsfrage der Woche

Vitamine und Versprechen: Was beim Verkauf von Nahrungsergänzungs-Mitteln gilt

Nahrungsergänzungsmittel füllen die Regale – in Apotheken, Supermärkten und Online-Shops. Aber viele Werbeversprechen sind unzulässig. Eine juristische Einordnung, wo die Grenzen verlaufen – und was bei der Vermarktung in der Schweiz zu beachten ist.

image

Versorgungssicherheit: Bundesrat kommt mit Gegenvorschlag

Die Volksinitiative zur medizinischen Versorgungssicherheit stösst in Bern auf Verständnis – aber nicht auf Zustimmung. Die Landesregierung präsentiert eine enger gefasste Alternative für mehr Arzneimittelsicherheit.

image

Seltene Krankheiten: Mehr Zulassungen, aber wenig Zusatznutzen bei Orphan Drugs

Über die Hälfte der neuen Medikamente bieten keinen echten Fortschritt. Und kaum je schaffen sie neue Lösungen für seltene Erkrankungen ohne Behandlungsmöglichkeiten.

image

Medikamente: Wo Europas Verteidigung auf der Kippe steht

Antibiotika, Anästhetika, Thrombolytika: Ohne sie bricht auch die Sicherheit eines Landes zusammen. 11 Gesundheitsminister fordern deshalb jetzt eine Arzneimittel-Offensive – mit Verteidigungsgeldern.

image

Swissmedic kennt bereits heute stark vereinfachte Zulassungsverfahren

Warum nicht die Zulassung von patentabgelaufenen Arzneimitteln vereinfachen? Weil es nichts bringt.

image

BAG: Whistleblowing-Plattform soll Missstände aufdecken

Integrität, Transparenz, Weitergabe von Vorteilen: Das Bundesamt für Gesundheit betreibt neu eine Whistleblowing-Plattform, um Verstösse zu melden.

Vom gleichen Autor

image

Krankenkasse kritisiert starke Zunahme der Computer-Tomographien

Letztes Jahr wurde bei etwa sieben Prozent der Bevölkerung mindestens eine CT des Rumpfes durchgeführt. Die Helsana ist besorgt über diese Zahlen.

image

Schaffhauser Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Kritik – Chefarzt tritt ab

Jan-Christoph Schaefer ist nicht mehr Leiter der Klinik. Fachleute bemängeln die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes.

image

Gutachten für die IV: Spitäler haben wenig Interesse

Es wäre eine lukrative Tätigkeit, IV-Gutachten zu erstellen. Doch die meisten Spitäler wollen nicht.