Solvenztest: Jetzt hat es auch die Grossen erwischt

14 Grundversicherer unterschreiten die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven – auch fünf grosse Anbieter.

, 27. September 2016 um 08:01
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Fünf mittelgrosse sowie neun kleinere Versicherer unterschreiten für 2016 die gesetzlich vorgeschriebene Minimalquote von 100 Prozent. Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Solvenztest hervor, durchgeführt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). 
Im vergangenen Jahr waren es nur gerade drei kleinere Grundversicherer, die über ungenügende Reserven verfügten. Wer eine zu tiefe Solvenzquote ausweist, muss in der Regel die Prämien stärker erhöhen.
Krankenkasse (Solvenzquote 2016) Unterdeckung der Reserven in Millionen Franken
  • KK Birchmeier 52 Prozent / -3.1
  • Kolping 59 Prozent /  -4.4
  • KMU-KK 59 Prozent / -2.9
  • Easy Sana 61 Prozent / -39.2
  • KLuG 64 Prozent / -1.9
  • Philos 66 Prozent / -50.1
  • Glarner KK 73 Prozent / -1.2
  • KPT 79 Prozent / -48.0
  • Mutuel 79 Prozent / -47.5
  • Avenir 87 Prozent / -15.2
  • Arcosana 92 Prozent / -8.8
  • Sanagate 92 Prozent / -2.4
  • PROVITA 95 Prozent / -1.6
  • Vallée d’Entremont 98 Prozent / -0.1
Erwischt hat es auch die Groupe Mutuel (Easy Sana, Avenir, Mutuel, Philos) und die beiden Billigkassen der CSS-Gruppe (Arcosana und Sanagate). Sie sind allesamt deutlich unter die Minimalquote gerutscht.
Am schlechtesten schneidet aktuell die im Aargau domizilierte KK Birchmeier ab. Wegen zu tief angesetzter Prämien wuchs sie enorm. Nicht mehr auf der Liste figuriert hingegen die in Laufen (BL) domizilierte EGK.
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