Krebsbericht: Überlebens-Chancen sind weiter gestiegen

Frauen haben ein um ein Viertel tieferes Risiko, an Krebs zu sterben als noch vor 30 Jahren. Bei den Männern sank das Sterberisiko um über ein Drittel.

, 21. März 2016 um 10:15
image
  • krebs
  • onkologie
  • forschung
Nicht nur das Erkrankungsrisiko ist kleiner geworden, sondern auch die «5-Jahresüberlebensrate» hat sich verbessert. Bei den Kindern hat dieser Wert über alle Krebsarten hinweg 85 Prozent erreicht: Dies besagt der aktuelle Krebsbericht des Bundesamts für Statistik. Der Report konzentriert sich auf die Entwicklung im Zeitraum 2008-2012. 
Bei den Männern liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 65 Prozent und bei den Frauen bei 68 Prozent. Das sei ein Anstieg um 9 beziehungsweise 6 Prozentpunkte gegenüber dem Zeitraum 1998–2002.
Trotzdem sterben jährlich rund 16’000 Personen an Krebs – 9’000 Männer und 7’000 Frauen. Bei den Männern führen vor allem Lungenkrebs, Prostatakrebs und Dickdarmkrebs zum Tod. Bei den Frauen sind Brustkrebs, Lungenkrebs und Dickdarmkrebs hauptverantwortlich, bei den Kindern sind Leukämien und Hirntumore am gefährlichsten.

Lungenkrebs: die häufigste krebsbedingte Todesursache

Entsprechend sieht es bei den jährlichen Neuerkrankungen aus. Beim Mann entfallen über die Hälfte der Diagnosen auf Prostata-, Lungen- und Dickdarmkrebs. Bei den Frauen: Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs. Bei Kindern sind Leukämien, Hirntumore und Tumore aus embryonalem unreifem Gewebe am häufigsten.
In der Schweiz leben heute 317’000 Menschen mit der Diagnose Krebs, 170’000 Frauen und 147’000 Männer. Im Zeitraum von 2008 bis 2012 betrug die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen bei Männern rund 21’000 und bei Frauen rund 17’500.
Für das Jahr 2015 werden rund 42’000 Meldungen neuer Krebsdiagnosen erwartet, 23’000 bei Männern und 19’000 bei Frauen. Hauptgrund für diese Zunahme sei die demografische Entwicklung mit einer starken Zunahme der Zahl älterer Menschen.

  • Den Krebsbericht 2015 finden Sie hier
  • Mehr zum Krebsbericht 2015

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Unfaire Behandlung? Beim Herzstillstand spielt das Geschlecht eine Rolle

Eine grosse Schweizer Studie zeigt bedenkliche Unterschiede: Frauen kommen nach einem Herzstillstand seltener auf die Intensivstation, werden laxer behandelt und sterben eher als Männer.

image

Diese Studien könnten demnächst die Medizin verändern

Experten kürten für das Fachmagazin «Nature Medicine» jene klinischen Studien, die demnächst die Landschaft neu prägen könnten – darunter ein Projekt von Novartis.

image

Musik ist ein chirurgisches Hilfsmittel

Wer nach einer Operation Musik zu hören bekommt, benötigt weniger Schmerzmittel, hat weniger Ängste – und auch sonst bessere Werte. Am US-Chirurgenkongress wurden dazu vielversprechende Ergebnisse präsentiert.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Uni Bern: Professur für Klimafolgen & Gesundheit

Damit baut die Universität Bern ihre Forschung an der Schnittstelle von Präventivmedizin und Klimawissenschaften aus.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.