Das neue Konzept der vor kurzem gegründeten Firma IGSV
(Interessengemeinschaft der Schweizer Versicherten) sieht vor, dass Kunden ein Honorar – 85 Franken für eine halbstündige Beratung – zahlen, falls der Abschluss einer neuen Grund- und vor allem Zusatzversicherungslösung zustande kommt. Eine Beratung dauert eine bis zwei Stunden.
Im Gegenzug erhält der Kunde die Abschlussprovision, die der Krankenversicherer der Firma für die Akquise zahlt.
«Geld gehört den Versicherten»Gemäss Lüdi schüttet die Branche jährlich so Provisionen in der Höhe von rund 200 bis 300 Millionen Franken aus. Im Schnitt: rund 1'000 Franken pro neuen Grund- und Zusatzversicherten.«Die von den Krankenversicherern bezahlten Provisionen sind viel zu hoch. Diese Gelder gehören den Versicherten, nicht den Vermittlern», sagt Lüdi weiter. So verwundert es nicht, dass das neue Konzept dort auf Widerstand stösst: Etablierte Vermittler verlangen laut dem Bericht der «Aargauer Zeitung» von den Versicherern, Lüdi zu stoppen oder drohten ihm zufolge bereits auch schon subtil mit Gewalt.Skeptisch oder nicht abgeneigt Lüdi konnte sich bereits mit zwei Versicherern auf eine Zusammenarbeit einigen. Noch gibt es aber Skepsis: Die Swica kritisiert im Bericht etwa, dass eine «objektive Beratung» nicht garantiert sei. Auch Vertreter der Visana und der Groupe Mutuel äusserten sich skeptisch.Anders beurteilt die CSS das Modell: Sie wolle es prüfen, heisst es. Und auch die Helsana sei gegenüber einer Zusammenarbeit nicht abgeneigt; vorausgesetzt, die von ihrem Branchenverband Curafutura verlangten Qualitätsstandards bei der Beratung würden eingehalten.