Im Auftrag des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) ermittelt das nationale Zentrum für Infektionsprävention (Swissnoso) jährlich die Wundinfektionsraten nach zwölf chirurgischen Eingriffen. Insgesamt sinken die Infektionsraten bei neun erfassten Operationen anhaltend, stellen
die Herausgeber des Langzeitvergleichs fest.
Langzeittrend nach Wirbelsäulenchirurgie
Im Vergleich zur Vorperiode zeigt sich eine tiefere Wundinfektionsrate nach Herzchirurgie. Erstmals sei zudem ein Langzeittrend zu einer tieferen Rate nach Wirbelsäulenchirurgie ohne Implantat auszumachen.
Generell führten die in der Messperiode 2018/19 festgestellten Infektionen bei jedem zweiten Fall zu einem erneuten Eingriff. Mehr als ein Drittel der Operierten mit Wundinfektionen musste deswegen nochmals hospitalisiert werden.
Zu den Eingriffsarten mit signifikant rückläufigen Wundinfektionsraten zählen:
- Blinddarmentfernung,
- Leistenbruchoperation,
- Magenbypassoperation (Adipositaschirurgie),
- Dickdarmchirurgie,
- Herzchirurgie (alle Eingriffe und aorto-koronarer Bypass/CAB),
- elektive Hüftgelenksprothese,
- Wirbelsäulenchirurgie mit und ohne Implantat.
Rate nach Enddarm-OP verändert sich kaum
Die Infektionsrate nach Enddarmoperation sinkt darüber hinaus zum zweiten Mal in Folge. Dieser Rückgang sei jedoch statistisch bislang nicht erhärtet. Zumindest zeichne sich hier eine Stabilisierung ab, so die Betreiber des Monitorings.
Nicht bei allen Eingriffen gehen die Raten zurück. So legen die Infektionen nach Kaiserschnitt verhältnismässig zu. In der aktuellen Periode lag die Rate durchschnittlich bei 2.4 Prozent, im Vorjahreszeitraum noch bei 1.8 Prozent. Langfristig betrachtet entwickeln sich die Zahlen gemäss ANQ aber mehrheitlich positiv.
Für den neusten Trend-Radar wertete Swissnoso in der Messperiode 2018/19 rund 59 000 Fälle aus 166 Spitälern und Kliniken aus.
Hier gelangen Sie zu sämtlichen Vergleichen mit Grafiken.
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