Erster Livestream einer Krebsoperation

Virtual Reality hält im Operationssaal Einzug: Zum ersten Mal kann die ganze Welt einer Krebsoperation beiwohnen. Sie wird aus dem London Royal Hospital übertragen und soll die medizinische Ausbildung revolutionieren.

, 29. März 2016 um 12:00
image
  • spital
  • e-health
  • trends
  • ausbildung
Einmal einem Chirurgen über die Schulter schauen? Das ist jetzt möglich - und zwar so unmittelbar, wie wenn man direkt im OP stehen würde. Alles, was es dazu braucht, ist ein Smartphone und eine Virtual Reality-Brille wie Oculus Rift
Am 14. April 2016 am frühen Nachmittag wird zum ersten Mal mit der Virtual Reality- Technologie eine Krebsoperation aus dem Royal London Hospital übertragen, einer international renommierten Ausbildungsstätte. Der Eingriff soll zwei bis drei Stunden dauern. 
Eigens für die Übertragung werden verschiedene Kameras über dem Operationstisch platziert. Für den Fall, dass Komplikationen auftreten sollten, wird das Geschehen um etwa eine Minute verzögert übermittelt. 

«Spielregeln verändern»

Skalpellführer ist kein Unbekannter. Es handelt sich um Shafi Ahmed vom St. Bartholomew's Hospital, der bereits früher für Aufsehen gesorgt hatte. Etwa, als er vor zwei Jahren eine Operation mit einer Google-Brille durchführte
Ahmed sucht nicht primär die Show, sondern möchte mit seinen Streams vor allem die Ausbildung von angehenden Medizinern revolutionieren. «Virtual Reality wird die Spielregeln in der Ausbildung verändern», ist er überzeugt.
Der Patient ist ein 70jähriger Brite, der an Dickdarmkrebs leidet. Laut britischen Medien ist er freudig aufgeregt, dass seine Operation auf diese Art verbreitet wird. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Longevity: Wenig Interesse bei Schweizer Ärzten

Der internationale Trend zu Longevity erreicht die Schweiz erst langsam. Es sei schwierig, Fachärzte für das Thema zu begeistern, sagt Tobias Reichmuth, Verwaltungsrat einer Langlebigkeitsklinik.

image

Uni Freiburg: Medizin-Master ohne Notendruck

Als einzige Universität in der Schweiz – und als eine von 20 weltweit – verzichtet die Uni Freiburg auf Noten im Medizin-Master.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Ärzte sollen heilen, nicht vorbeugen

Prävention hat längst einen festen Platz in der Grundversorgung. Doch nun regen Mediziner einen Kurswechsel an: Sie erkennen Prävention als Problem.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.