CHUV: Tagesklinik schreibt Verluste

Die erste öffentlich-private Partnerschaft zwischen einem Unispital und der Privatwirtschaft ist zwei Jahre nach Eröffnung noch in der Verlustzone.

, 10. Februar 2016 um 09:21
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Die chirurgische Tagesklinik Beaumont in Lausanne verzeichnet seit 2014 einen kumulierten Verlust von 2,2 Millionen Franken. Dies berichtete Radio Télévision Suisse (RTS)
Der Grund: weniger Operationen als erwartet. Die Prognose lag bei 7’000 Operationen pro Jahr. Im Jahr 2014 waren es 4’600 und letztes Jahr etwas mehr als 6’000.
Trotzdem zeigen sich die Verantwortlichen optimistisch: Das Projekt sei «langfristig ausgelegt», sagt etwa Philipp Müller, der Finanzchef des Unispitals Lausanne (CHUV). 

Gewinn noch dieses Jahr

Das Defizit stelle die Partnerschaft nicht in Frage. «Wir sind sehr zufrieden», so Müller gegenüber der Zeitung «24 heures» weiter. Die beiden Partner hoffen, in den kommenden Jahren, die Kosten weiter  zu senken. 
Sie planen 2016 in die Gewinnzone zu kommen, wie Milan Vuckovic von der Partnerfirma MV Health sagt.
Beaumont ist das erste sogenannte Private-Public-Partnership (PPP) zwischen dem Unispital Lausanne und dem Privatunternehmen MV Health. Die Eröffnung fand 2014 statt. Ziel dieser Struktur war es, den Hauptoperationssaal im CHUV zu entlasten. 
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