Die Pläne des Bundesrates, in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung das Kostenwachstum zu beschränken, ruft erneut die Schweizer Ärzteverbindung FMH auf den Plan. Schon vor vier Wochen hat die FMH vor den Sparabsichten gewarnt, wie Medinside
hier berichtete. Nun macht der Berufsverband der Schweizer Ärzte einen weiteren Vorstoss - diesmal mit zwei neuen Partnern.
Mit Ligen für chronisch Kranke und mit der Helsana
Mit dabei ist nun die Schweizerische Gesundheitsligen-Konferenz (Geliko). Sie ist der Dachverband zahlreicher Organisationen, die chronisch Kranke vertreten, etwa Krebs-, Rheuma-, Diabetes- oder Lungenkranke.
Ebenfalls ins Boot geholt hat die FMH die Krankenversicherung Helsana. Die drei Organisationen wollen sicherstellen, dass Patienten und Versicherte eine medizinische Versorgung erhalten, die ausschliesslich medizinisch begründet ist «und nicht durch politische Vorgaben übersteuert wird», wie sie schreiben.
Leistungen werden beschränkt
Die Zielvorgabe für das Kostenwachstum könne dazu führen, dass notwendige Leistungen vorenthalten werden müssen, da sie die Krankenkasse nicht bezahlt, warnen die drei Organisationen. «Es wäre Augenwischerei, den Patienten und Versicherten zu versprechen, ihr Leistungsanspruch könne bestehen bleiben, wenn gleichzeitig die Kosten begrenzt werden.»
Die Sparmassnahmen seien zu unspezifisch, kritisieren die Organisationen. «Die Zielvorgabe richtet sich potenziell gegen alle medizinischen Leistungen, unabhängig davon, ob sie als medizinisch notwendig oder als nicht notwendig zu beurteilen sind.»
Besser zum Sparen: Efas und Tardoc
FMH, Geliko und Helsana finden, dass sich fürs Sparen die Finanzierungsreform Efas und der neue Tarif für die ambulante Versorgung Tardoc besser eigne.