Eine 75-jährige Patientin erhielt die Diagnose einer möglichen Demenz durch die digitale Übermittlung von Untersuchungsergebnissen über die App «Mein Luks» der Luzerner Kantonsspitalgruppe. Das digitale Tool ist Teil des Patientenportals und ermöglicht Patienten, ihre persönlichen Patientenakten und Berichte einzusehen.
In diesem speziellen Fall blieben die Patientin und ihre Angehörigen jedoch für sieben Wochen im Ungewissen, bevor ein erklärendes Gespräch mit einem Arzt stattfand. Im Patientenbericht standen Sätze wie «Dringender Verdacht auf demenzielle Entwicklung» sowie für Laien schwer verständliche Fachbegriffe,
wie zuerst die «Luzerner Zeitung» (Abo) berichtete. Die Patientenstelle Zentralschweiz fordert nach dem Vorfall nun eine bessere Kommunikation und schnellere Reaktionszeiten. Das Spital hingegen spricht
gegenüber dem «Portal Pilatus Today» von einem Einzelfall. Chefarzt Christoph Henzen verweist aber auch auf die Freiwilligkeit der App-Nutzung und darauf, dass Patienten auf den Blick in die App verzichten könnten, bis ein Termin mit einem Arzt vereinbart sei.