Kantonsspital setzt bei Ärzten auf «Top-Sharing»

Das Neuenburger Spitalnetz verteilt die Verantwortung für die ärztliche Direktion künftig auf zwei Personen.

, 17. Februar 2023 um 15:00
image
Olivier Plachta und Emilie Paulin Nicodème teilen sich künftig die Position. | zvg
An der Spitze der ärztlichen Direktion des Réseau Hospitalier Neuchâtelois (RHNe) stehen künftig zwei Personen. Olivier Plachta, der medizinische Direktor, wird seine Funktion ab 1. Mai 2023 mit Emilie Paulin Nicodème teilen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Emilie Paulin Nicodème ist derzeit bereits als stellvertretende ärztliche Direktorin im RHNe tätig. Die Französin (1982) ist Fachärztin für Radiologie, leitet beim Spitalnetz die Bildgebende Diagnostik und war zuvor mehrere Jahre im Genfer Universitätsspital (HUG) tätig.

Bessere «Work-Life-Balance»

Diese neue Führungsstruktur folgt gemäss Spital den Prinzipen von «Top-Sharing», einer Form von Jobsharing für Kaderpositionen, die nicht nur mit dem Teilen von gemeinsamen Aufgaben, sondern auch mit dem gemeinsamen Tragen von Führungsverantwortung verbunden ist.
Infolge der neuen Aufgabenverteilung werden die komplexen und vielfältigen Aufgaben der ärztlichen Direktion auf die Stärken und Fähigkeiten zweier Personen abgestimmt, wie das Spitalnetz schreibt. Zudem soll dadurch eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben erzielt werden.
Olivier Plachta wird in einem 80-Prozent-Pensum tätig sein, während Emilie Paulin Nicodème 60 Prozent für die ärztliche Direktion und 20 Prozent weiterhin als Radiologin arbeiten wird. In einer späteren Phase sollen es dann 70 und 50 Prozent sein, wie das Spital auf Anfrage erklärt.
  • spital
  • reseau hospitalier neuchâtelois
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.