«Das KSBL wird 2023 sicher kein Geld verdienen, das es zur Seite legen kann, um zum Beispiel Investitionen zu finanzieren»: Dies sei bereits jetzt klar. So sagte es Madeleine Stöckli, die Verwaltungsratspräsidentin des Kantonsspitals Baselland, in einem grossen
Interview mit der «BZ Basel».
Das KSBL reiht sich also auch offiziell ein in die Reihe jener Spitäler, denen die Schieflage droht. Dies erklärt teils wohl auch, dass die
Lohnverhandlungen mit den Personalvertretern scheiterten. Im Verhältnis zum Umsatz seien die Personalkosten zuletzt sogar gestiegen, so Spitalpräsidentin Stöckli im Interview: «Sie liegen mittlerweile bei über 70 Prozent. Wer sich mit der Finanzierung von Spitälern auskennt, weiss: Das ist viel zu viel. Wir sollten bei einem Wert zwischen 60 und 65 Prozent liegen.»
Die Schere zwischen Kosten und Erträgen gehe immer weiter auseinander, und die Anzahl der Vollzeitstellen habe 2023 sogar leicht zugenommen – da müsse die Leitung reagieren. Und zwar auch bei den Personalkosten.
Lieber behutsam
Zugleich will sie behutsam vorgehen: «Wir haben auf die unerfreuliche Entwicklung nicht mit einem sofortigen Abbau reagiert. Es gibt keine Massenentlassungen.»
Die Lohnentwicklung werde noch im Dezember kommuniziert. «Der Kostendruck ist enorm, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem haben wir nie auf Lohnerhöhungen verzichtet. Unser Streben nach höherer Wirtschaftlichkeit tragen wir nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden aus. Die Spitaltarife sind seit Jahren unverändert, unsere Kosten aber stark gestiegen. Da sitzen alle Spitäler im gleichen Boot.»
Beim KSBL komme aber hinzu, dass es in der Region einen starken Wettbewerb spürt – und dass aktuell eine Überversorgung herrscht.