In der Schweiz sind jährlich rund 20'000 Menschen von einer Blutvergiftung (Sepsis) betroffen. Knapp 3'500 sterben an der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit. Zur Erklärung: Eine Sepsis entsteht, wenn eine Infektionskrankheit zu einem Ausfall lebenswichtiger Organe führt. Am stärksten gefährdet sind Neugeborene und Kleinkinder, ältere Menschen und solche mit chronischen Erkrankungen. Bis zur Hälfte aller Sepsis-Überlebenden leidet langfristig, manchmal sogar lebenslang an den Folgen der Krankheit.
Die vier Kernanliegen
Mehrere europäische Länder haben bereits koordinierte Programme zur Bekämpfung von Sepsis gestartet. «Vergleichbare Initiativen gab es in der Schweiz bisher nicht, obwohl auch hier Sepsis zu einer der führenden Todesursachen zählt», gibt das Universitäts-Kinderspital Zürich in einer Medienmitteilung zu denken.
Nun hat ein Gremium aus Expertinnen und Experten einen nationalen Aktionsplan ausgearbeitet. Durch die verbesserte Behandlung sollen Morbidität und Mortalität gesenkt und Betroffene sowie Angehörige besser unterstützt werden.
Die Fachleute sprechen sich für ein effizientes, national koordiniertes und auf die Patientinnen und Patienten fokussiertes Vorgehen aus und formulieren dazu die vier folgenden Kernanliegen:
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Ausbildung des Gesundheitspersonals,
- Verbesserung von Diagnose und Behandlung,
- mehr und besser eingebundene Unterstützungsangebote für Überlebende sowie
- die Förderung der Forschung zu Sepsis.
Das Gremium sei überzeugt, dass die Umsetzung des Aktionsplans Menschenleben retten, Betroffene entlasten sowie die Kosten im Schweizer Gesundheitssystem senken werde, ist weiter zu lesen. Zwölf nationale medizinische Fachgesellschaften sollen ihre Unterstützung zugesagt haben.
Diese Fachgesellschaften und Organisationen unterstützen den «Swiss Sepsis National Action Plan»:
Hier geht es zum «Swiss Sepsis National Action Plan».