Auch Nationalrats-Kommission will Lohndeckel bei Krankenkassen

Die zuständige Gesundheitskommission stimmt für die Idee, dass der Bundesrat eine Obergrenze für Kassen-Manager festlegt.

, 21. Oktober 2024 um 00:09
image
Bild: Micael Hintze on Unsplash
Die Gesundheitskommission des Nationalrats befürwortet einen Vorstoss, der die Gehälter der Krankenkassen-Manager begrenzen will. Die parlamentarische Initiative «Keine überhöhten Entschädigungen für die leitenden Organe von Krankenkassen zulasten der Versicherten» verlangt, dass der Bundesrat eine Höchstentschädigung für die Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitglieder von Krankenversicherungen festlegt.
Dabei sollen der Kundenbestand, die durchschnittliche Gesamtkosten pro versicherter Person sowie die Teuerung berücksichtigt werden. Zudem soll sich der Lohnbetrag an den Löhnen der Bundesverwaltung orientieren.

Peanuts und Politikum

Die Gehälter der Kassen-Manager sind zwar Peanuts, wenn man sie an den rund 40 Milliarden Franken OKP-Gesundheitskosten misst; aber wie die Chefarzt- und Spitalmanager-Saläre werden sie immer wieder mal öffentlich kritisiert und debattiert.
Der Spitzenreiter des letzten Jahres war Sanitas-Chef Andreas Schönenberger, dessen Salär 955'000 Franken erreichte – also ziemlich genau das Doppelte eines Bundesrates. Die zweitplatzierte Philomena Colatrella (CSS) verdiente 796’000 Franken. Dies ergab eine Auswertung des «Tages-Anzeigers» im Mai dieses Jahres.
Die Gesundheits-Kommission des Ständerates hatte der Lohndeckelungs-Initiative bereits zugestimmt. Nun soll im zweiten Quartal ein Vernehmlassungs-Verfahren eröffnet werden.
  • versicherer
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So unterschiedlich schneiden Krankenkassen bei Umfragen ab

Bei der einen Umfrage hat eine Kasse viele zufriedene Kunden, bein der anderen weniger. Solche Resultate sind deshalb mit Vorsicht zu werten.

image

Neue CEO für Atupri

Caroline Meli heisst die Nachfolgerin von Christof Zürcher.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Tarifkrise? Er macht sich das natürlich relativ einfach»

In unserer Video-Kolumne befragt Paul Bannister Experten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Peter Hug, stellvertretender CEO von KPT.

image

Sanitas und Helsana gehen zu Curafutura zurück

Der Krankenkassenverband Curafutura wird wiederbelebt – zumindest vorübergehend. Zwei grosse Kassen treten wieder ein.

image
Gastbeitrag von Yvonne Feri

Patienten zwischen Hammer und Amboss

Im Gesundheitswesen brennt es primär bei den Kosten – so die allgemeine Wahrnehmung. Wenn das so weitergeht, brechen düstere Zeiten an für Menschen mit chronischen Krankheiten.

image

So soll der Direktor des neuen Krankenversicherungs-Verbands sein

Ideal wäre ein Ökonomie- oder Jus-Abschluss, denkbar ist auch ein 80-Prozent-Pensum.

Vom gleichen Autor

image

SP Aargau: Der Staat soll die Spitalbauten finanzieren

Die Kantonalpartei will einen Systemwechsel im Gesundheitswesen. Neben bekannten Punkten greift sie ein Kernproblem der Spitalfinanzierung auf.

image

Blutdruck: Wie die Armhaltung das Resultat prägt

Viele Patienten erhalten heikle Diagnosen, weil der Arm bei der Blutdruckmessung nicht korrekt liegt. Bei Risikogruppen führen solche Fehler zu besonders deutlichen Abweichungen.

image

Wenn der Personalmangel zur akuten Krise wird

Leistungsabbau, Aufnahmepflicht, Austausch von Teams, Triage: Berns Kantonsregierung hat einen Notfallplan erarbeitet – für den Fall, dass die Lücken im Gesundheits-Bereich ausarten.