Die Waadtländer Vidymed-Gruppe wurde am vergangenen Samstag Opfer eines Cyberangriffs. Die Gruppe betreibt drei medizinische Zentren und eine Kinder-Permanence in Lausanne und Épalinges. Dort führen 90 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr rund 100'000 Konsultationen durch.
Man habe einen Einbruch im Informatikbereich festgestellt, heisst es
in einer Mitteilung. «Nach seiner Entdeckung wurden sofortige Massnahmen ergriffen, um den Vorfall einzudämmen und die Integrität der Infrastruktur zu schützen.»
Alle IT-Dienste seien ausgesetzt worden, um Datenlecks vorzubeugen, erklärte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur «Keystone-ATS». Daher sei das Personal bei der Eingabe von Patienteninformationen vorübergehend auf Stift und Papier statt auf Computer angewiesen.
Krisenstab eingerichtet
Die medizinische Versorgung an den vier Standorten bleibe «unter Umsetzung spezifischer Sicherheitsmassnahmen» aber weiterhin wie gewohnt gewährleistet. Auch die Telefonie funktioniere inzwischen wieder.
Laut der Mitteilung arbeitet Vidymed eng mit Cybersecurity-Experten zusammen, «um den Ursprung des Vorfalls zu ermitteln, seine potenziellen Auswirkungen zu bewerten und ihre gesamte digitale Umgebung zu sichern». Man verpflichte sich zu einer transparenten Kommunikation, wenn neue Informationen auftauchen: «Die Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten von Patienten, Partnern und Mitarbeitenden haben weiterhin absolute Priorität.»
Die zuständigen Behörden seien sofort informiert worden. «Wegen der möglichen Auswirkungen auf das Waadtländer Gesundheitssystem wurde ein Krisenstab eingerichtet, dem die Leitung der Vidymed-Gruppe, der Kantonale Führungsstab (KFS), die Kantonspolizei, die Kantonale Eingreiftruppe für Cybersicherheit (CSIRT) sowie das Waadtländer Gesundheits- und Sozialdepartement (DSAS) angehören», schreibt Vidymed.