Darf der LUKS-Präsident über 200’000 Franken verdienen?

Die Luzerner Kantonsregierung erhöhte die VR-Entschädigung von Kantonsspital-Präsident Martin Nufer. Obwohl das Kantonsparlament bremsen wollte.

, 5. Mai 2025 um 04:47
image
Ulrich Fricker, 2018–2024 Präsident des Spitalrats bzw. Verwaltungsrats. Martin Nufer, seit 2025 VR-Präsident LUKS.
Die Entschädigung des Verwaltungsratspräsidenten der LUKS-Gruppe wird im Kanton Luzern zur Politfrage. Das hat zwei Gründe. Erstens überarbeitet der Kanton momentan die Eignerstrategie der Kantonsspital-Gruppe, und in diesem Rahmen schlägt der Gesundheitsdepartement eine Erhöhung des Präsidenten-Honorars vor – auf über 200’000 Franken. Dies meldet die «Luzerner Zeitung» unter Verweis auf mehrere unabhängige Quellen. Die Parteispitzen waren darüber bereits informiert worden, offiziell veröffentlicht werden die Pläne erst mit der gesamten Eignerstrategie in diesem Sommer.
Der zweite Grund: Im Frühjahr 2024 hatte das Kantonsparlament einen Vorstoss gutgeheissen, der eine Obergrenze verlangt: Wer an der Spitze des LUKS steht, soll nicht mehr verdienen als ein Regierungsrat, so die Forderung, hinter die sich Vertreter von SP, SVP, GP sowie teils auch der GLP und der Mitte stellten.

Biegsamer Lohndeckel

Damit läge der Lohndeckel bei 282’500 Franken für ein Vollpensum. Das LUKS-Präsidium ist allerdings eine Teilzeitstelle im Bereich von etwa 50 Stellenprozenten.
Die derzeit gültige Eignerstrategie nennt einen Rahmen von 150’000 Franken als Präsidentenentschädigung. Der frühere LUKS-Präsident Ulrich Fricker – so recherchierte die LZ weiter – erhielt in den Jahren 2001 bis 2024 im Schnitt 164’000 Franken pro Jahr. Nachfolger Martin Nufer, seit Jahresbeginn im Amt, wird also deutlich höher entlöhnt.
Das ist formaljuristisch kein Problem, denn es obliegt dem Regierungsrat in seiner Funktion als Aktionärsvertreter, die Entschädigung zu genehmigen.
Doch der Vorgang bringt es mit sich, dass die LUKS-Entschädigung demnächst im Kantonsparlament mit mehreren Vorstössen behandelt wird, wie mehrere Politiker inzwischen ankündigten.
  • LUKS
  • lohn
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

LUKS führt einheitliche Qualitäts-Indikatoren ein

Mit der Einführung international standardisierter Qualitätskennzahlen will die Kantonsspital-Gruppe Behandlungsqualität messbar machen und die Patientensicherheit erhöhen.

image

Donal Hollywood Award 2025 für LUKS-Arzt

Die Embrace Collaborative Group erhält den Donal Hollywood Award 2025 für ihre Forschung zur Strahlentherapie bei Gebärmutterhalskrebs. Primož Petrič vom Luzerner und Zuger Kantonsspital ist seit 15 Jahren Mitglied der Gruppe.

image

Spital Nidwalden holt neuen Chef-Anästhesisten

Sebastian Mayer tritt die Nachfolge von Severin Burki an, der die Klinik seit dem Austritt von Markus Jaggi im Februar 2025 interimistisch leitete.

image

LUKS: Kinderwunschzentrum führt genetische Embryontests ein

Das Kinderwunschzentrum des Luzerner Kantonsspitals nutzt neu Präimplantations-diagnostik, um Embryonen vor dem Transfer genetisch zu prüfen.

image

LUKS: Peter Schreiber wird Chefarzt Infektiologie

Peter Schreiber kommt vom Unispital Zürich und wird ab März 2026 die Leitung der Klinik für Infektiologie am Luzerner Kantonsspital übernehmen. Er folgt auf Marco Rossi.

image

Kinderspital Zentralschweiz testet «Martha’s Rule»

Nach einem tragischen Todesfall führt das KidZ ein neues Warn- und Eskalationssystem ein: Es stellt sicher, dass Eltern gehört werden, wenn sie Alarm schlagen.

Vom gleichen Autor

image

Diese 29 Erfindungen machen die Medizin smarter

Das US-Magazin «Time» kürte die wichtigsten Innovationen des Jahres aus dem Gesundheitswesen. Die Auswahl zeigt: Fortschritt in der Medizin bedeutet heute vor allem neue Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Methode.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Baselbieter Kantonsparlament stützt UKBB

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel soll frische Subventionen erhalten, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Der Entscheid im Landrat war deutlich. Doch es gibt auch Misstrauen.